
Inklusives Theater in Darmstadt: Neues Stück über das absurde Leben in der Pandemie
Frankfurter Rundschau
Lachen könnte bei so viel Unsinn therapeutisch wirken: Das neue Stück „Absurd“ des Theaterlabors beleuchtet die abstrusen Seiten des Lebens. Die Premiere startet im Theater Moller Haus in Darmstadt.
Was ist absurd für mich? Das haben sich seit Oktober die Ensemblemitglieder des inklusiven Theaterlabors in Darmstadt gefragt. Zum Beispiel Seifenblasen zu pusten und dazu Schwanensee zu tanzen, sagt künstlerische Leiterin und Schauspielerin Nadja Soukup. Oder die Liebesszene des Sommernachtstraums mit Rollator und Rollstuhl zu spielen, während Beipackzettel von Medikamenten vorgelesen werden… Eingeflossen sind all diese Ideen in das neue Stück „Absurd“, das an diesem Donnerstag, 6. Januar, Premiere im Theater Mollerhaus feiert.
In dem von Max Augenfeld inszenierten Stück sind zwar viele der Absurditäten auf die Corona-Pandemie zurückzuführen – etwa die Verwendung von viel buntem Plastik, der Gesang hinter Folie oder auch die Hymne „Aerosole für alle“, dabei habe man bewusst „kein Pandemie-Stück machen wollen“, sagt Soukup. Immer wieder seien dadaistische Momente zu Tage getreten – als Reflex auf die von der Pandemie eingeläutete Zeitenwende entstehe gar ein neues Dada: So vieles steht infrage, dass nur noch Lachen hilft.
„Die konsequente Verweigerung von Sinn, weil so viel Unsinn geschieht, ist die Maxime der neuen Produktion“, heißt es im Ankündigungstext zum circa 60 Minuten langen Stück. Das Lachen als therapeutischer Akt in einer Welt, die immer mehr Absurditäten bereithält, entstehe aus Ratlosigkeit, Verwunderung und Verzweiflung.