Inhaftierter US-Reporter in Russland angeklagt
n-tv
Seit mehr als einer Woche befindet sich der Reporter des "Wall Street Journals", Evan Gershkovich, wegen Spionageverdachts in russischer Haft. In einem "streng geheimen" Verfahren wird er angeklagt. US-Präsident Biden findet deutliche Worte für das russische Vorgehen.
Der in Russland wegen Spionage für Washington inhaftierte US-Journalist Evan Gershkovich ist offiziell angeklagt worden. Dies meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Gershkovich habe die Vorwürfe des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB "kategorisch" zurückgewiesen und betont, er sei lediglich als Journalist in Russland. Der Fall des 31-Jährigen ist als "streng geheim" eingestuft. Ihm drohen 20 Jahre Haft.
Die russischen Behörden hatten Gershkovich am 29. März während einer Reportagereise in der Uralstadt Jekaterinburg festgenommen. Die Stadt liegt 1800 Kilometer östlich von Moskau. Laut dem Geheimdienst FSB habe Gershkovich dort "versucht, geheime Informationen zu beschaffen".
Gershkovich war damals vom russischen Außenministerium akkreditiert worden, um als Journalist in Russland zu arbeiten. Er ist der erste amerikanische Journalist seit 1986, der von den russischen Behörden inhaftiert wurde. Das Journal erklärte, seine Verhaftung "sollte bei allen freien Menschen und Regierungen in der ganzen Welt Empörung hervorrufen. Kein Reporter sollte jemals inhaftiert werden, nur weil er seine Arbeit macht." Russland hat erklärt, es handele im Einklang mit seinen eigenen Gesetzen.