Inflation in den USA "lastet auf der kollektiven Psyche"
n-tv
Der Unterschied zwischen Realität und gefühlter Realität kann bekanntlich groß sein. So sehen auch viele US-Bürger die wirtschaftliche Lage als schlecht an, trotz eines stabilen Arbeitsmarktes und nachlassender Inflation. Präsidentschaftskandidat Trump macht sich dies zunutze.
Die Zahlen weisen einen robusten Zustand der US-Wirtschaft aus - dennoch ist die Stimmung bei vielen Wählern wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl am 5. November eher pessimistisch. Fast die Hälfte der Befragten schätzen in einer kürzlich veröffentlichten Umfrage der "New York Times" und des Siena College die wirtschaftliche Situation als "schlecht" ein - trotz nachlassender Inflation und eines stabilen Arbeitsmarktes.
Aber der Inflationsschock der vergangenen Jahre sitzt noch tief. "Man muss schon in die 1970er- und 1980er-Jahre zurückgehen, um Vergleichbares zu sehen", sagt der Experte Ryan Sweet von Oxford Economics. "Für viele Wähler ist es das erste Mal, dass sie eine solche Inflation erlebt haben." Und eine solche Erfahrung laste "auf der kollektiven Psyche", sagt Sweet. "Das gilt insbesondere für die Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen."