Infektiologe: Trotz BA.5 ein entspannter Corona-Sommerjena
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Verdirbt Corona den Sommer? Die Omikron-Subvariante BA.5 bescherte zuletzt etwa Portugal steigende Zahlen. Nun breitet sie sich auch in Deutschland aus. Ein Jenaer Infektiologe erklärt, was das bedeutet.
Jena (dpa/th) - Trotz der Omikron-Subvariante BA.5 geht der Jenaer Infektiologe Mathias Pletz von einer entspannten Corona-Lage im Sommer aus. "Es kann gut sein, dass die Inzidenz ansteigt und eine neue Welle kommt. Aber wenn wir Lockdowns mit der Auslastung des Gesundheitssystems rechtfertigen, dann sehe ich persönlich aktuell keine Gefahr", sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena der Deutschen Presse-Agentur. In Portugal oder Südafrika gingen die Inzidenzen derzeit zwar wieder nach oben - allerdings begleitet von einer sehr niedrigen Anzahl an Todesfällen.
"Generell gibt es im Sommer weniger schwere Infektionen als im Winter", sagte Pletz weiter. Das liege an vielen Faktoren - unter anderem daran, dass die Menschen sich oft draußen anstecken, wo die Erregerlast niedriger sei. Im Sommer kämen aber auch andere Faktoren dazu, unter anderem eine allgemein geringere Anfälligkeit für Krankheiten oder die Instabilität von Viren gegenüber UV-Licht und höheren Temperaturen.
Derzeit sei noch unklar, was das Aufkommen von BA.5 mit der Krankheitsschwere mache, sagte Pletz weiter. Es gebe momentan keine Hinweise darauf, dass die Infektionen schwerer verlaufen als bei den Varianten BA.1 oder BA.2. BA.5 scheine aber infektiöser zu sein als die anderen beiden Varianten und unterlaufe die Immunität von BA.1.