Infantino hat das mit Afrika doch anders gemeint
n-tv
Mit wirren Thesen über den Zusammenhang zwischen Geflüchteten-Zahlen und Fußball-Weltmeisterschaften sorgt FIFA-Präsident Gianni Infantino für Irritationen. Nach harscher Kritik versucht er sich an einer Erklärung. Viel besser macht das die Sache allerdings nicht.
FIFA-Präsident Gianni Infantino ist nach seiner abstrusen Afrika-Aussage zur Verteidigung seiner umstrittenen WM-Pläne zurückgerudert. "Bestimmte Bemerkungen" schienen "falsch interpretiert" und "aus dem Zusammenhang gerissen" zu sein, hieß es in einem Statement, das der Fußball-Weltverband nach der Rede des Schweizers vor dem Europarat in Straßburg veröffentlichte. Die Anmerkungen haben jedoch eher ergänzenden Charakter, denn sie stehen nicht im Widerspruch zu den Aussagen Infantinos, die viele als menschenfeindlich aufgefasst hatten.
"Wir müssen die gesamte Welt miteinbeziehen. Wir können dem Rest der Welt nicht sagen: Gebt uns euer Geld und eure Spieler - und schaut am Fernseher zu", hatte Infantino am Mittwoch gesagt, nachdem er auf seine WM-Idee - Austragung im Zwei-Jahres-Rhythmus statt alle vier Jahre - zu sprechen gekommen war. Er führte weiter aus: "Wir müssen den Afrikanern Hoffnung geben, damit sie nicht mehr über das Mittelmeer kommen müssen, um vielleicht ein besseres Leben zu finden oder, wahrscheinlicher, den Tod im Meer."
Damit konstruierte er einen Zusammenhang, die häufigere Austragung der Weltmeisterschaft führe dazu, dass weniger Menschen dazu entschließen, ihre Heimat zu verlassen. Zumal Afrika ein Kontinent mit 55 Staaten, rund 1,5 Milliarden Menschen und weit über 1000 Sprachen ist, womit sich ein solch generalisiertes Statement ohnehin schon verbieten sollte.