Industrie tritt weiter auf der Stelle
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"Made in Germany" steht weiter vor keinem schnellen Comeback. Die Industriebetriebe sammelten im Februar kaum mehr Bestellungen ein als zu Jahresbeginn. Es falle schwer, in den Zahlen mehr als eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau auszumachen, sagt ein Analyst.
Die deutsche Industrie hat sich im Februar wegen der schwächelnden Auslandsnachfrage kaum von ihrem zum Jahresauftakt erlittenen Auftragseinbruch erholt. Das Neugeschäft wuchs um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten mit einem kräftigeren Anstieg gerechnet. Im Januar hatte es noch einen Einbruch von 11,4 Prozent gegeben, der wiederum auf ein von Großaufträgen beflügeltes Wachstum von 12 Prozent im Dezember folgte.
"Es bleibt weiterhin schwierig, in Summe mehr als eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau auszumachen", kommentierte Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der LBBW die Entwicklung. "Eine rasche Erholung der Industrieproduktion ist damit unwahrscheinlich", fügte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer hinzu.
Die Bestellungen aus dem Inland stiegen im Februar aus Monatssicht um 1,5 Prozent. Dafür nahm die Auslandsnachfrage um 0,7 Prozent ab. Hier schlug ein kräftiges Minus aus der Eurozone von 13,1 Prozent zu Buche. Positiver sieht die Bilanz aus, wenn auf den weniger schwankenden Dreimonatsvergleich geblickt wird: Hier lag der gesamte Auftragseingang von Dezember bis Februar um 2,8 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor. "Der Anstieg ist jedoch hauptsächlich auf einen Großauftrag im Dezember zurückzuführen", betonten die Statistiker.
Die CSU will offenbar den Stahlkonzernen beispringen und hält in einer Beschlussvorlage für ihre Winterklausur fest: Der "Irrweg des grün produzierten Stahls" soll beendet werden. Die Konzerne sehen dies jedoch anders. Die Zukunft müsse dem grünen Stahl gehören, heißt es etwa bei Thyssenkrupp Steel.