Industrie rechnet mit schwierigem Corona-Winter
ProSieben
Lieferengpässe und Materialmangel belasten die Produktion deutscher Hersteller dem BDI zufolge stärker als in anderen Industrieländern. Die vierte Corona-Welle könnte das Problem verschärfen.
Die Sorgen der unter Materialmangel leidenden deutschen Industrie wachsen angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen. "Die jüngste Entwicklung des internationalen Infektionsgeschehens erhöht die Risiken für die Industrieproduktion in diesem Winter massiv", sagte Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). "Schon ohne neue öffentliche Corona-Beschränkungen ist eine erneute spürbare Kaufzurückhaltung zu befürchten. Zum Glück sind die Auftragsbücher in vielen Branchen momentan noch gut gefüllt."
Viele Hersteller können die gut gefüllten Orderbücher wegen Lieferengpässen allerdings nicht wie gewohnt abarbeiten. Das dämpft die Produktion, wie aus dem aktuellen Industriebericht des BDI hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nach jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes war die Industrieproduktion zuletzt gesunken. Hart trifft es dem BDI zufolge unter anderem die Autobauer, die unter Rohstoffknappheit und Halbleitermangel leiden.
"Wir erwarten für das Jahr 2021 nur noch einen Anstieg der Produktion im Verarbeitenden Gewerbe um vier Prozent – halb so viel wie bislang", sagte Lang. Um das Niveau vor der Corona-Krise zu erreichen, müsste die deutsche Industrie im kommenden Jahr dann um siebeneinhalb Prozent wachsen.