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Indonesien trauert um 125 Tote - Ermittlungen beginnen
n-tv
Die tödliche Stadion-Massenpanik in Indonesien ist eine der größten Tragödien der Fußballgeschichte. In die Trauer um die vielen Opfer mischen sich wütende Fragen nach dem Warum. Die Regierung reagiert umgehend - denn für Indonesien steht viel auf dem Spiel.
Eine der schlimmsten Stadion-Katastrophen in der Geschichte des Fußballs hat weltweit für Entsetzen gesorgt und scharfe Kritik am Verhalten der indonesischen Sicherheitskräfte ausgelöst. Bei der Massenpanik im Kanjuruhan-Stadion auf der Insel Java sind am Wochenende mindestens 125 Menschen ums Leben gekommen, etwa 300 weitere wurden teils schwer verletzt. Unter den Toten sind den Behörden zufolge auch 17 Kinder. Erschütterte Reaktionen kamen unter anderen vom Weltverband FIFA, UN-Generalsekretär António Guterres und Papst Franziskus. FIFA-Präsident Gianni Infantino sprach von einer "Tragödie jenseits aller Vorstellungskraft".
Am heutigen Montag folgten erste personelle Konsequenzen. Der Polizeichef der Stadt Malang, Ferli Hidayat, wurde im Rahmen einer Untersuchung der Tragödie am Samstagabend von seinem Amt entbunden, wie der nationale Polizeisprecher Dedi Prasetyo auf einer Pressekonferenz mitteilte. Neun weitere Beamte wurden suspendiert, gegen mindestens 28 Polizeibeamte werde wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Berufsethik ermittelt.
"Wir arbeiten schnell, aber mit Bedacht", sagte Prasetyo. Die Ankündigung erfolgte, nachdem die Regierung in Jakarta eine Sondersitzung mit hohen Sicherheitsbeamten einberufen und dann die Einsetzung eines unabhängigen Expertenteams zur Klärung der Hintergründe angeordnet hatte. Das "Joint Independent Fact Finding Team" werde aus Regierungsbeamten, Vertretern des Fußballverbandes, Experten und Journalisten bestehen, sagte Sicherheitsminister Mohammad Mahfud. Die Regierung habe zudem die Nationalpolizei angewiesen, umgehend gegen Personen zu ermitteln, die für die tödliche Panik verantwortlich sein könnten. "Das Team wird seine Arbeit voraussichtlich in zwei oder drei Wochen abschließen", sagte Mahfud.