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Indische Tech-Giganten entlassen Tausende Mitarbeiter
DW
Große Technologieunternehmen in Indien haben umfangreiche Entlassungen angekündigt. Tausende von Arbeitnehmern blicken in eine ungewisse Zukunft. Viele fürchten, die Entlassungswelle könnte nur der Anfang sein.
Neha Sethia ist leitende Angestellte bei einem globalen Technologieunternehmen in Indiens Finanzmetropole Mumbai. Vor einem Monat sah sie bereits Unheil aufziehen, als mehreren ihrer Freunde, die bei einem anderen Unternehmen der Tech-Branche arbeiteten, gekündigt wurde.
"Ich wusste, dass E-Commerce während der Corona-Pandemie geradezu explodiert war. Doch jetzt stehen die Unternehmen vor einer Krise, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so bald an der Reihe sein würde", erzählt Sethia, der ebenfalls von ihrer Firma gekündigt wurde, der Deutschen Welle.
Pragya Kapur, die als Angestellte auf mittlerer Ebene in Neu Delhi arbeitet, berichtet von dem Moment, als ihre Vorgesetzten ihr mitteilten, dass sie aufgrund der globalen Wirtschaftskrise Stellen abbauen würden. "Mir wurde gesagt, dass ich nicht länger gebraucht würde. Mit meinen Leistungen hatte das nichts zu tun. Ich erhielt eine Abfindung und gehörte ab sofort nicht mehr zum Unternehmen."
Sethia und Kapur sind nur zwei von tausenden jungen Indern, denen in den vergangenen Monaten von großen Technologieunternehmen gekündigt wurde. Bislang galten diese Unternehmen als sehr ausgabefreudig, doch nun greifen sie zu massiven Maßnahmen zur Kostensenkung.
Technologieunternehmen im Bildungsbereich wie Byju's und Unacademy haben ebenso wie weitere Firmen zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Bei Byju's, einem der am höchsten bewerteten Start-ups Indiens, mussten dieses Jahr 2500 Mitarbeiter gehen. Mindestens 44 weitere Start-ups in Indien sind Brancheninsidern zufolge von massiven Entlassungen betroffen. Internationale Marken wie Apple, Meta und Amazon kürzen ebenfalls Stellen oder besetzen diese nicht mehr neu.