Indien: Neuinfektionen sinken, Armut bleibt
ZDF
Indiens Corona-Infektionen gehen zurück. Das Leiden geht weiter. Staatshilfen laufen zögerlich - ebenso die Corona-Impfungen.
Seit 20 Jahren fährt Sandeep Gaikar mit seinem Fahrrad jeden Tag durch die indische Metropole Mumbai. Als Dabbawala transportiert er frisch gekochtes Essen in Metallbehältern zu den Arbeitsplätzen seiner Kund*innen. Er dachte, er hätte einen sicheren Job, aber das änderte sich mit Corona schlagartig. Jetzt kämpft er ums tägliche Überleben. Millionen Inder*innen geht es ähnlich. Seit der Pandemie kann Gaikar seinen Beruf nicht mehr ausüben. "Corona wird uns zerstören", befürchtet er. Selbst als Büros zwischendurch offen waren, blieb die Arbeit aus. "Es wird über die Corona-Todesfälle berichtet, aber wer wird die Todesfälle aufgrund der Finanzkrise erzählen?", fragt er. Die Sorge und Frustration im Land wächst. Zwar sind die täglichen Corona-Neuinfektionen von 400.000 auf unter 100.000 zurückgegangen, die Probleme aber bleiben. Mit dem jüngsten Lockdown, der mancherorts von Ende März bis in den Juni hinein andauerte, wurde das Ersparte vieler Familien aufgezehrt.More Related News