"Indien ist eine der besten Alternativen zu China"
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Indien überholt gerade China bei der weltgrößten Einwohnerzahl. Im Ranking der größten Volkswirtschaften will das Land bald an Deutschland vorbeiziehen. Wieder einmal wird Indien als neuer starker Wirtschaftspartner für den Westen gehandelt - als Alternative zu China. Warum es diesmal klappen dürfte, erklärt Dirk Dohse vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel im Interview mit ntv.de. Der Ökonom leitet dort das Forschungszentrum Innovation und Internationaler Wettbewerb.
ntv.de: Indien löst in diesen Tagen China als bevölkerungsreichstes Land der Welt ab. Kann Indien auch Chinas wirtschaftliche Entwicklung wiederholen?
Dirk Dohse: Beim Wiederholen bin ich skeptisch, aktuell ist der Abstand zwischen den beiden Ländern doch noch sehr groß. Aber die längerfristigen Aussichten für Indien sind auf jeden Fall besser als die für China. Die Bevölkerung in Indien wird weiter wachsen, während sie in China kräftig schrumpft. Im Jahr 2100 wird China laut UN-Prognosen nur noch rund 770 Millionen, also halb so viele Einwohner haben wie heute. Indien wird dann fast doppelt so groß sein. Auch bei den Wirtschaftswachstumsraten, die der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert, sieht Indien in den nächsten Jahren besser aus als China. China hat jahrzehntelang mit zweistelligen Wachstumsraten dominiert, liegt aktuell aber bei unter fünf Prozent. Für Indien und einige afrikanische Länder liegen die Prognosen höher.
Welche Wachstumsraten schafft Indien zurzeit?
Beim Batteriekonzern Varta haben sich zuletzt die schlechten Nachrichten gehäuft. Beobachter konnten miterleben, wie der Konzern immer weiter in die Krise rutscht. Bereits seit Sommer gibt es einen Plan, wie Varta saniert werden soll. Darum wird es nun bei einem Gerichtstermin in Stuttgart gehen. Ein Überblick über die Krise bei Varta - und wie es um die Zukunft des Traditionsunternehmens bestellt ist: