In Wembley enden große deutsche Fußballgeschichten
n-tv
Real Madrid und Borussia Dortmund duellieren sich am Samstagabend um den Henkelpott. Das Finale der Champions League bedeutet auch das Ende von großen deutschen Fußballgeschichten. Tränen werden fließen. Mindestens auf einer Seite - vielleicht auf beiden?
In Wembley kommen sie ein letztes Mal zusammen: Toni Kroos, Mats Hummels und Marco Reus. Drei Gesichter des deutschen Fußballs. Drei Karrieren, die sich immer mal wieder in Schönheit und Scheusal kreuzten und nicht weiter voneinander entfernt hätten laufen können. Sportlich, emotional, gesundheitlich. Wieder Wembley. Wie vor elf Jahren, als sich der FC Bayern und Borussia Dortmund im Finale der Champions League begegnet waren. Als Kroos den Münchnern verletzt fehlte, als Reus und Hummels für die Dortmunder glänzten. Als der FC Bayern dramatisch gewann. Als Tränen flossen. Als Großes, als Triumphales, als Tragisches erwuchs.
Deutsche Fußballgeschichte begann, ein Jahr später raste sie schon auf den Höhepunkt. In Brasilien wurde das DFB-Team Weltmeister. Mit Regisseur Kroos, mit Heldengrätscher Hummels. Ohne den kurz vor dem Turnier verletzten Reus. Nur einmal trafen sich alle drei bei einer WM, 2018, beim Debakel von Russland. Reus hatte nur einen in Erinnerung gebliebenen Moment, als er Kroos den genialen Freistoßtreffer zum Siegtreffer gegen Schweden (2:1) auflegte. Ein paar Tage später ließ Hummels die Riesenchance gegen Südkorea liegen. Statt Achtelfinale gab's die gigantische Turnierblamage. Der Auftakt einer schlimmen Serie. Nun wieder Wembley. Hier endet, was damals begann. Mit einem großen Triumph, mit geschlagenen Helden. Und wieder mit Tränen.
Für Real Madrids Legende Toni Kroos ist es das letzte Spiel als Vereinsfußballer. Für Marco Reus ist es das letzte Spiel als Fußballer von Borussia Dortmund. Und für Mats Hummels? Nun, man weiß es noch nicht. Der Vertrag des Innenverteidigers beim BVB läuft Ende des Monats aus. Drei Optionen hatte er diese Woche für die Zukunft genannt: Verbleib, neuer Verein im nahen EU-Ausland oder Karriereende. Wobei dieses letzte Szenario das "unwahrscheinlichste" ist, so Hummels. Sollte tatsächlich noch nichts entschieden sein, dürfte der Abend in Wembley, der Abend des Champions-League-Finals (21 Uhr im ZDF und im ntv.de-Liveticker) elementar werden.
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