In Uganda verfolgter Autor jetzt in Deutschland
DW
Nach kritischen Kommentaren auf Social Media war Kakwenza Rukirabashaija in Uganda inhaftiert und gefoltert worden. In Deutschland will er sich medizinisch behandeln lassen.
Der preisgekrönte ugandische Autor Kakwenza Rukirabashaija ist vor der Verfolgung in seiner Heimat nach Deutschland geflohen. Er sei "erleichtert", in Deutschland medizinisch behandelt zu werden, nachdem er im Gefängnis in Uganda gefoltert worden sei, teilte der 33-Jährige mit.
Nach Angaben des deutschen PEN-Zentrums befindet er sich in der Obhut "von Freundinnen, Freunden und des PEN". Die Schriftsteller-Vereinigung dankte allen Unterstützern, die dazu beigetragen hätten,"Rukirabashaija aus den Fängen seiner Peiniger zu befreien". Der PEN werde ihn als Stipendiaten in sein Writers-in-Exile-Programm für verfolgte Autoren aufnehmen.
Rukirabashaija war Ende Dezember festgenommen und später wegen "beleidigender Kommunikation" angeklagt worden. Sein Fall löste international Besorgnis aus, die EU und die USA verlangten seine Freilassung.
Wegen Äußerungen über den ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni und dessen Sohn Muhoozi Kainerugaba war der Schriftsteller ins Visier der Justiz geraten. In einem Kommentar auf Twitter bezeichnete er Kainerugaba als "fettleibig" und einen "Griesgram".
Rukirabashaija wurde nach eigenen Angaben während seiner Inhaftierung gefoltert. Bei einem Auftritt im Fernsehen zeigte er vernarbte Striemen auf seinem Rücken und Narben an anderen Körperteilen. Er gab an, mit Schlagstöcken traktiert worden zu sein. Zudem hätten seine Peiniger ihn mit Zangen angegriffen und ihm Fleischwunden zugefügt.