In Moldau wird ein Krieg wahrscheinlicher
n-tv
Der russische Angriff auf die Ukraine rückt auch Moldau in den Mittelpunkt. Mit Transnistrien weiß die Republik eine prorussische Separatistenregion auf dem eigenen Staatsgebiet, die der Kreml nutzt, um das Land zu destabilisieren. Putin sei nicht bereit, es "fallen zu lassen", sagt ein Osteuropa-Experte.
Die Republik Moldau ist offizieller EU-Beitrittskandidat, aber in der Realität meilenweit von einer Aufnahme in das Staatenbündnis entfernt. Das liegt an Transnistrien. Das prorussische Separatistengebiet liegt auf dem Staatsgebiet Moldaus, ist aber Russlands Außenstelle in Moldau und wird deshalb auch als Freilichtmuseum des Kommunismus oder kleine Sowjetunion bezeichnet. Ende Februar hat die transnistrische Regierung in Russland um "Schutz" gebeten. Ähnliches haben zwei Jahre zuvor auch die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk getan, als sie in Moskau um militärische Hilfe baten. In derselben Woche ließ Russlands Präsident Wladimir Putin die Ukraine auf breiter Front angreifen.
Einen neuen Angriff erwartet Politikwissenschaftler Hannes Meissner im Fall von Transnistrien vorerst nicht. Er glaubt an eine PR-Aktion - oder einen Hilfeschrei der führenden Elite. "Die Unternehmer-Elite Transnistriens ist unter Druck geraten, insbesondere seit Ausbruch des Ukraine-Krieges und im Zuge der Annäherung Moldaus an die EU unter Präsidentin Maia Sandu."