
In Mali droht eine Spirale der Gewalt
Die Welt
Die Bundeswehr-Missionen in der Sahel-Zone sind nachhaltig erfolglos, die Sicherheitslage in ganz Westafrika wird zunehmend prekärer. Und jetzt drohen russische Söldner, Mali weiter zu destabilisieren. Ministerin Kramp-Karrenbauer stellt den Einsatz infrage, doch das Außenamt bremst. Die Regierung wirkt ratlos.
Sollte die Bundesregierung gehofft haben, ihre außenpolitischen Versäumnisse im Wahlkampf verbergen zu können, so ist dieses Vorhaben gründlich gescheitert. Zwar kommen die Auslandseinsätze der Bundeswehr in Afghanistan oder Afrika in den zahlreichen „Triellen“ oder sonstigen TV-Formaten bestenfalls als Fußnote vor. Die Lage in den Einsatzgebieten aber sorgt auch so für Schlagzeilen.
Erst offenbarte der einseitig von den USA beschlossene Abzug vom Hindukusch, dass Deutschland wie alle europäischen Nationen, die dort engagiert waren, den Entscheidungen der federführenden Amerikaner mangels ausreichender eigener militärischer Fähigkeiten hilflos folgen mussten. Und dann machte die verspätet begonnene Evakuierungsoperation für deutsche Staatsbürger und afghanische Hilfskräfte auch noch klar, dass nicht einmal die Bundesregierung selbst einer abgestimmten Linie folgt, sondern die einzelnen Ressorts eigenmächtig vor sich hinwerkeln.