In Kiews Kellern trotzen Künstler dem Krieg
n-tv
Tagsüber leisten sie humanitäre Hilfe, abends proben sie im Keller: Eine Gruppe von Theatermachern erhält in der ukrainischen Hauptstadt die Kunst am Leben. Auch in U-Bahn-Stationen, wo viele Menschen Zuflucht finden, sorgen Künstler für Ablenkung in Zeiten von Angst und Trauer.
Mächtige Explosionen sind in Kiew zu hören. Während die Hauptstadt der Ukraine von Russland angegriffen wird, läuft in einem Kellertheater eine Aufführung. Der junge Schauspieler Daniil Prymachov stellt einen Gefangenen dar, der mit verbundenen Augen auf einem Stuhl sitzt. Zwei andere Männer tauschen sich darüber aus, wie sie mit ihm verfahren sollen. Sie werden gespielt von Alina Zevakova und ihrem über eine Videoverbindung aus der Westukraine zugeschalteten Kollegen Valerii Simonchuk. Das Stück heißt "The New World Order" (Die neue Weltordnung), ein Einakter des britischen Dramatikers und Nobelpreisträgers Harold Pinter. Das Publikum hier unten besteht aus zehn Menschen - alle wohnen auch hier. Im Livestream verfolgen noch einmal bis zu 300 Zuschauer die Aufführung.
Am Tag danach sagt die Regisseurin Tanya Shelepko, die Erfahrung sei "absolut seltsam" gewesen. "Während der ganzen Vorstellung wurde bombardiert. Was wir taten, fühlte sich falsch und richtig zugleich an." Falsch, weil sie mitten im Krieg Theater spielten, und richtig, weil sie dem Publikum doch etwas geben können? Tanya Shelepko kann die Frage nicht beantworten. "Wir werden darüber später nachdenken", sagt sie. Später. "Nach dem Sieg."
Ein Ende des Krieges ist nicht abzusehen, aber der Anfang scheint auch schon weit weg. Tanya Shelepko weiß noch genau, wie alles losging. Ihr Wecker war auf 6 Uhr gestellt, aber an jenem Morgen des 24. Februar wurde sie früher wach. Es war 5.42 Uhr. Sie wird die Zeit niemals vergessen. Der dumpfe Knall von Explosionen hatte sie aus dem Schlaf gerissen. Zwei Minuten später rief ihr Freund an und sagte ihr: "Der Krieg hat begonnen."
Diesen Moment wird eine Frau in Australien wohl nicht so schnell vergessen. Während der Autofahrt nahe Melbourne schlängelt sich plötzlich eine Tigerotter an ihrem Bein hoch. Der Frau gelingt es, die Giftschlange abzuwehren und auf dem Seitenstreifen zu parken. Ein alarmierter Experte bringt das Reptil schließlich zurück in die Wildnis.
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