
In Italien herrschen "apokalyptische Zustände"
n-tv
Italien ächzt unter einer extremen Hitzewelle. Flüsse trocknen aus und Landwirte bangen um ihre Ernte. Teilweise kommt es zu Wasserdiebstählen. Eine Fahrt durch die norditalienischen Provinzen Pavia und Lodi zeigt das erschreckende Ausmaß der Schäden, die die Dürre bereits angerichtet hat.
Manche Landwirte sind mittlerweile so verzweifelt, dass sie das Wasser von anderen Landwirten stehlen. Das zumindest berichten Lokalzeitungen. "Ja, es ist schlimm, aber genau deswegen muss man einen kühlen Kopf bewahren", sagt der 43-jährige Landwirt Davide Dornetti ntv.de. Sein Betrieb befindet sich in der Provinz Lodi, südlich von Mailand, und erstreckt sich über 100 Hektar. Er baut Mais und Triticale, eine Pflanzenkreuzung aus Weizen und Roggen, an. Den Mais verwendet er für die Mastschweine, die Triticale für die Herstellung von Biogas.
Vor ein paar Jahren hat er in einen Brunnen investiert, das war teuer, erweist sich jetzt aber als goldrichtig. "Und dieses Jahr in neue Bewässerungssysteme", ergänzt Dornetti. "Das war auch ein großer finanzieller Aufwand. Hat mich 100.000 Euro gekostet, aber immerhin, ich kann jetzt effizienter bewässern und vielleicht die Dürreschäden begrenzen."
Seine Alltagserfahrung teilt er mit den Kollegen, weswegen Dornetti auf Youtube den Videoblog "Agricoltura Innovativa" (Innovative Landwirtschaft) führt. Dort erzählt er, wie es um die Felder steht und welche Vorkehrungen er trifft. "Der Name des Blogs bezieht sich auf innovative Anbautechniken, aber nicht nur", erklärt er. "Innovativ will auch mein Aufruf zum Austausch sein. Und das ist etwas wirklich Neues, denn normalerweise halten die Landwirte ihre neuen Erkenntnisse strikt geheim."
