
In einem Land, in dem alles nur noch abwärts geht
Die Welt
Waren es wirklich brutal zynische Machiavellisten? Das Wiener Burgtheater bringt die Chatprotokolle um den zurückgetretenen Kanzler Sebastian Kurz auf die Bühne. Dabei wird unfreiwillig klar, dass Kurz mehr mit Fridays for Future zu tun hat als mit Trump.
Österreichs Kulturindustrie, mit dem Tourismus eng verwoben und mit ihm wichtigster Devisenbringer, entdeckt gerade ein neues Genre: „Ibiza“. Der hausgemachte Politskandal, der die kleine Alpenrepublik weltweit als ruchlosen Ort macht- und sexgieriger Provinzpolitiker-Vollpfosten bekannt machte, kann nach der Inseratenaffäre nun als „House of Kurz“ weitergedreht werden.
Im Fernsehen startet eine „Ibiza“ genannte Politkrimi-Doku-Serie. Die Zeitungen bringen Sonderbeilagen mit den Chat-Protokollen. Und am Wiener Burgtheater, dem höchsten Weihetempel, hatte am Samstag die Lesung „Causa Kurz: die Chatprotokolle“ Premiere.