In der "Geisterstadt" Shanghai wächst der Unmut
n-tv
Über zwei Jahre scheint China die Pandemie mit seiner Null-Covid-Strategie im Griff zu haben. Doch in der Millionen-Metropole Shanghai stößt die strikte Corona-Politik der Regierung nun an ihre Grenzen. Selbst ein wochenlanger Lockdown kann die Omikron-Variante nicht eindämmen.
Xi Jingping scheint sich dieser Tage genötigt zu fühlen, die Corona-Politik seines Landes ganz grundsätzlich zu verteidigen. Bei einer Ehrung von Teilnehmern der Olympischen Winterspiele in Peking sagte der chinesische Staatschef, bei dem Sportereignis habe die Null-Covid-Strategie "einmal mehr den Test bestanden". Er ergänzte das Eigenlob dem Anlass entsprechend und anekdotisch: "Ausländische Sportler haben uns gesagt, wenn es eine Goldmedaille für Epidemie-Bekämpfung gäbe, würde China sie bekommen."
Es verwundert nicht, dass die staatliche "Volkszeitung" es ähnlich sieht wie Xi. Sie schrieb, die Null-Covid-Strategie sei weiterhin "die beste Wahl" für China. Das Land solle "niemals abgestumpft, niemals müde im Kampf" gegen die Pandemie werden.
Lobeshymnen wie diese können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Realität eine andere ist, als Xi und die Staatsmedien es nach außen verkaufen wollen. China erlebt gerade die schlimmste Corona-Welle seit Ausbruch der Pandemie - und die Verärgerung in der Bevölkerung wächst. In den vergangenen Wochen wurden in der Volksrepublik täglich Tausende Corona-Neuinfektionen nachgewiesen.