In Corona-Lockdowns nahm Gewalt an Kindern und Frauen zu
n-tv
Es sind traurige Höchstwerte: In der Corona-Zeit ist es zu mehr Gewalt in Familien und Partnerschaften gekommen. Kinderschutz-Mitarbeiter wollen deshalb, dass Schulen geöffnet bleiben - aber sicher.
Erfurt (dpa/th) - Während der Corona-Pandemie haben Kinder und Jugendliche nach Einschätzung von Fachleuten deutlich mehr Gewalt erfahren als zuvor. Die von den Kinder- und Jugendschutzdiensten in Thüringen registrierten Fallzahlen seien auf den höchsten Stand seit der Einführung dieser Dienste im Jahr 1994 gestiegen, sagte der Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Kinderschutz, Heiko Höttermann, am Mittwoch in Erfurt. Es sei offensichtlich, dass diese Zunahme der Gewalt auf die coronabedingten Lockdowns im vergangenen Jahr zurückzuführen sei.
Nach Angaben von Höttermann hatten die 19 Kinder- und Jugendschutzdienste im Freistaat im vergangenen Jahr 2025 Fälle zu bearbeiten. 2019 seien es 1830 Fälle gewesen. Im vergangenen Jahr sei es in 305 Fällen ausdrücklich um Fälle häuslicher Gewalt gegangen - nach 253 Fällen im Jahr 2019. Sowohl die Gesamtzahlen als auch die zu den Fällen, in denen es explizit zu häuslicher Gewalt gekommen sei, hätten traurige Höchstwerte erreicht.