Impfstoff gegen Chikungunya: Was es mit der Tropenkrankheit auf sich hat
Frankfurter Rundschau
Mit dem Klimawandel breiten sich Mücken, die gefährliche Erreger übertragen, immer mehr aus. Was hat es mit der Tropenkrankheit Chikungunya auf sich?
München – In Deutschland steigt die Gefahr gefährlicher Viruserkrankungen: Schuld daran sind Mücken. Besonders die Tigermücke ist als aggressive Stechmücke hierzulande auf dem Vormarsch. Das ist gefährlich, denn sie kann tropische Krankheiten wie zum Beispiel Chikungunya übertragen.
Die Krankheit, die insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas verbreitet ist, hat mittlerweile auch Deutschland erreicht. Medikamente und Impfstoffe gegen die Krankheit gibt es bisher nicht. Ein Impfstoff könne jedoch kurz vor der Zulassung stehen.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hatte bereits wegen der sich verändernden klimatischen Bedingungen vor einem steigenden Risiko für durch Mücken übertragene Krankheiten gewarnt. Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) breite sich in Europa weiter Richtung Norden und Westen aus, teilte die in Stockholm ansässige Behörde nun mit.
Grund für die wachsende Gefahr der Tropenkrankheiten ist der Klimawandel. Europa wird wärmer, Hitzewellen und Überschwemmungen werden häufiger und heftiger, Sommer länger und wärmer, wie das ECDC schrieb. Vor zehn Jahren sei die Asiatische Tigermücke in 8 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) nachgewiesen worden, jetzt seien es 13. Die Zahl der betroffenen Regionen hat sich demnach in dem Zeitraum fast verdreifacht.
Die Viruserkrankung Chikungunya wird durch das gleichnamige Virus ausgelöst, welches erstmals in den 1950er-Jahren in Tansania entdeckt wurde. Übertragen wird es durch Stechmücken wie der Tigermücke und der Gelbfiebermücke. Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet, bedeutet der Name „Chikungunya“ so viel wie „der gekrümmt Gehende“ und ist als eine Anspielung auf die Symptome des Virus zu verstehen.