Impfpflicht – ja oder nein? „Es darf keine Pflicht des Staates zum Selbstschutz geben“
Die Welt
Der Bundestag will am Vormittag namentlich über die Einführung einer Corona-Impfpflicht entscheiden. Eine Mehrheit ist unsicher, weil es konkurrierende Anträge gibt. Die Politiker argumentieren dabei unterschiedlich.
Der Bundestag will am Donnerstag über die Einführung einer Impfpflicht entscheiden. Die größte Unterstützung hat ein Gesetzentwurf von Politikern der SPD, der Grünen und der FDP für eine Impfpflicht ab 60 Jahren, die ab Oktober gelten soll. Eine Mehrheit ist allerdings unsicher, da einige Abgeordnete der Ampel-Koalition einen anderen Antrag gegen die Impfpflicht unterstützen und die Union ein eigenes Konzept für eine abgestufte Impfpflicht auf Vorrat vorgelegt hat.
Dagmar Schmidt (SPD) hat für den Antrag der Ampel-Parteien gesprochen. „Wir wollen Vorsorge betreiben, um die Gesundheit der Menschen zu schützen.“ Mit einer Impfpflicht für Menschen über 60 Jahren solle die Impflücke geschlossen werden. Auf Kritik von Thomas Ehrhorn (AfD) entgegnete sie, dass sie durch eine Grundimmunisierung einen „normalen Umgang“ mit dem Virus erreichen wolle. Für Ehrhorn sei die Behauptung, die Impfung würde vor einer Erkrankung schützen, nachweislich falsch. Eine Impfpflicht ist „absurd“, fügte er an.