
Impfen lassen, erkranken - oder auf die WM verzichten
Frankfurter Rundschau
Ohne Impfung steht für Nationalspieler viel auf dem Spiel: die eigene Gesundheit, der Erfolg des Teams - und gewiss auch die Teilnahme an der kommenden Weltmeisterschaft.
Das Setting für die Olympischen Winterspiele in Peking ist klar: Athletinnen und Athleten, die sich auf diesen Höhepunkt ihrer Karriere vorbereiten, müssen entweder gegen Covid-19 geimpft sein oder sich zuvor volle drei Wochen in Quarantäne begeben. Letzteres ist einer professionellen Vorbereitung abträglich. Wer in Peking optimal fürs sich und fürs Land performen will, muss ergo nicht nur hart trainieren, sich gesund ernähren und wenig Alkohol trinken, er muss sich auch impfen lassen.
Fußballprofis, Trainer und Manager sprechen stets vom hohen Maß an Professionalität, mit dem sie sich auf ihre Spiele vorbereiten würden. Wenn dem tatsächlich flächendeckend so wäre, müsste die Durchimpfung sich bei Fußballprofis bei hundert Prozent bewegen. Denn völlig unabhängig von der Debatte um eine Impfpflicht haben die jüngsten Beispiele von vier Spielern der Nationalmannschaft gezeigt, dass sie aktuell allein aufgrund ihres fehlenden Impfschutzes nicht einsatzfähig sind.
Laut Erhebungen der Deutschen Fußball-Liga, die das Impfen genau wie der Deutsche Fußball-Bund ausdrücklich empfiehlt, liegt die Impfquote in den beiden Bundesligen bei mehr als 90 Prozent. Die DFL bezieht sich dabei auf freiwillige Klubangaben. Die kann man glauben oder nicht. Zweifel erscheinen aufgrund der jüngsten Fälle in verschiedenen Vereinen angebracht. Für den Branchenführer Bayern München gilt: Dort sind fünf Spieler - rund 20 Prozent des Kaders - nach wie vor ungeimpft. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Nationalmannschaft.