
"Impfbereitschaft ist ansteckend"
n-tv
Die deutsche Impfkampagne dümpelt vor sich hin. Bund und Länder versuchen nun, die Skeptischen mit einer Aktionswoche zum Piks zu bewegen. Das könne jedoch allemal ein Teil der Lösung sein, mahnen Experten. Vielmehr müsse sich die Kampagne an die Ungeimpften anpassen.
"Lassen Sie sich impfen. Jetzt", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel in der neuesten Folge ihres Podcasts. Ihr Appell an die rund 33 Prozent der ungeimpften Menschen in Deutschland hat einen besorgniserregenden Hintergrund: Das Ziel einer Impfquote von 85 Prozent der 18- bis 59-Jährigen bis zum Herbst wurde verfehlt. So erklärte es der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler. Bisher sind rund 62 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Ohne eine höhere Quote drohe die vierte Welle in den kommenden Monaten allerdings einen "fulminanten Verlauf" zu nehmen, mahnt Wieler. Auch der Virologe Christian Drosten rechnet aufgrund der verfehlten Impfquote fest mit neuen Kontaktbeschränkungen oder gar einem neuen Lockdown. Es ist ganz offensichtlich: Die deutsche Impfkampagne stockt. Nur rund 60.000 Menschen lassen sich derzeit täglich gegen das Coronavirus impfen. Dem versuchen Bund, Länder und Kommunen nun mit der Aktionswoche unter dem Motto "HierWirdGeimpft" entgegenzuwirken. Ungeimpfte können sich den Piks in Vereinen, Geschäften oder auf dem Sportplatz abholen. "Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller", betont Merkel. Doch sind niedrigschwellige Impfangebote wirklich die Lösung für die schleppende Impfkampagne? Oder müssten Unentschlossene anders überzeugt werden?More Related News
