Immer mehr Supermärkte bieten "Stille Stunde" an
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Einkaufen in der Adventszeit ist herausfordernd - bunte Reklamen, blitzende Lichter und "Last Christmas" in Dauerschleife. Menschen mit Autismus leiden besonders unter der Reizüberflutung. Supermärkte wollen helfen.
Mit mehreren Durchsagen werden die Supermarkt-Kunden auf das vorbereitet, was jetzt kommt: Ruhe. Gedimmtes Licht, leise Kassen und eine friedlichere Atmosphäre sollen Autisten und sensiblen Menschen einen entspannteren Einkauf ermöglichen - auch in der wuseligen Adventszeit. "Stille Stunde" heißt das Konzept, das aus Neuseeland stammt und in immer mehr Supermärkten in Deutschland praktiziert wird.
So richtig still ist es an diesem Dezembertag im Konstanzer Edeka-Center Baur natürlich nicht. "Nicht alles lässt sich komplett abstellen", sagt Sabine Seibl, die Geschäftsführerin von Edeka Baur. Ein normaler Supermarkt sei auf so etwas nicht ausgerichtet. Aber es sei eine spürbar ruhigere Atmosphäre, die es seit März immer dienstags in dem Markt gibt.
Die Anregung für die "Stille Stunde" stamme von einer Kundin mit autistischen Kindern, sagt Seibl. "Erst durch sie ist mir der Bedarf und die Not, die da ist, bewusst geworden." Das sei ein Einblick in eine ganze neue Welt gewesen. "Für mich war es unvorstellbar, dass jemand lieber nicht isst, als sich dem Stress eines Einkaufs hinzugeben", so die Geschäftsführerin. "Teilhabe" sei das Zauberwort gewesen, mit dem Katrin Zorn sie überzeugt habe.
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