Im Zweiten Weltkrieg versenktes Schiff gefunden
DW
Im Juli 1942 hat ein amerikanisches U-Boot ein japanisches Schiff mit mehr als tausend Menschen an Bord versenkt. Die meisten Opfer stammten aus Australien. Nun wurde das Schiff vor der Küste der Philippinen geortet.
Tiefseeforscher haben vor der Küste der Philippinen das Wrack eines japanischen Schiffes gefunden, auf dem im Zweiten Weltkrieg fast tausend australische Kriegsgefangene starben. Die Überreste der "Montevideo Maru" seien in einer Tiefe von mehr als vier Kilometern im Südchinesischen Meer gefunden worden, erklärte die Silentworld-Stiftung, die den Sucheinsatz organisierte.
Das Schiff war am 1. Juli 1942 von Torpedos des US-U-Boots "USS Sturgeon" getroffen worden - und seitdem verschollen. An Bord waren rund 1060 Kriegsgefangene und Zivilisten im Alter von 15 bis 60 Jahren, die einige Monate zuvor beim Fall der Stadt Rabaul in Papua-Neuguinea von Japanern gefangen genommen worden waren.
Rund 980 Australier kamen bei der Katastrophe ums Leben - damit gilt sie als schlimmste in der australischen Seefahrtsgeschichte. Unter den Opfern waren Menschen aus 14 weiteren Nationen. Die Besatzung des U-Boots wusste den Angaben zufolge nicht, dass an Bord Kriegsgefangene und Zivilsten waren.
"Endlich ist die letzte Ruhestätte der verlorenen Seelen von der 'Montevideo Maru' gefunden worden", erklärte der australische Premierminister Anthony Albanese. Diese Nachricht werde den Hinterbliebenen hoffentlich "ein gewisses Maß an Trost geben".
Die Forscher hatten vor gut zwei Wochen im Südchinesischen Meer nordwestlich der philippinischen Hauptinsel Luzon mit der Suche nach dem Wrack begonnen. Dabei waren sie mit Hightech-Gerät wie einem autonomen Unterwasserfahrzeug mit Sonar ausgerüstet.