Im Zeichen der Schwäche
Süddeutsche Zeitung
Das Hin und Her um den Fraktionsvorsitz offenbart, wie führungs- und kurslos die CDU nach der Wahlschlappe ist. Erst im letzten Moment kommt es zu einer Einigung. Offene Kritik an Kanzlerkandidat Laschet gibt es auch.
Am Beispiel von Nadine Schön lässt sich erahnen, was die CDU gerade durchmacht. Die 38-jährige Bundestagsabgeordnete aus dem Saarland galt bis eben noch als eine der großen Zukunftshoffnungen ihrer Partei. Die Union will ja dringend jünger, weiblicher und digitaler werden - Schön ist das alles schon. Als stellvertretende Fraktionsvorsitzende entwickelte sie den Kern dessen, was Armin Laschet im Wahlkampf so ausdauernd als "Modernisierungsjahrzehnt" anpries. Im Umfeld des Kanzlerkandidaten wurde ihr Name stets mit größter Hochachtung ausgesprochen. Am Sonntag ist Nadine Schön dann aus dem Bundestag geflogen.