
Im Ski-Zirkus brennt vor alpinem Auftakt bereits der Baum
n-tv
Einer der besten Skifahrer dieser Generation steht vor einem Comeback. Die Pläne von Marcel Hirscher stoßen aber nicht nur auf Zustimmung. Aus dem deutschen Team gibt es laute Kritik an der exklusiven Regelung für den 35-Jährigen.
Im deutschen Ski-Team stößt die von einer Wildcard ermöglichte Rückkehr von Marcel Hirscher im alpinen Weltcup auf Kritik. Slalom-Ass Linus Straßer freut sich zwar auf den Wettkampf mit dem nun für die Niederlande startenden Österreicher. Dass dieser aber dank einer neu eingeführten Regel als prominenter Rückkehrer sofort einen verhältnismäßig guten Startplatz bekommt, sei nicht richtig. "Ganz schwierig" sei laut Straßer die Wildcard-Regel; Chefcoach Christian Schwaiger findet sie "absolut schlecht".
Der Ski-Weltverband Fis hatte zur neuen Saison - manche Beobachter sagen: just wegen Hirscher - eine Wildcard eingeführt. Auf diese können sich Fahrerinnen und Fahrer bewerben, die mindestens zwei Jahre keine Rennen gefahren sind und davor in ihrer Karriere größere Titel gewonnen haben. Sie dürfen dann sofort nach den ersten 30 Startern ins Rennen gehen. Viele Athleten kämpfen jahrelang, um sich in der Startliste genau dorthin nach vorne zu arbeiten und von einer noch verhältnismäßig guten Piste zu profitieren.
Wolfgang Maier, der Sportvorstand im Deutschen Skiverband (DSV), bemängelte, dass die Wildcards von der Fis um den umstrittenen Präsidenten Johan Eliasch ohne Rücksprache oder Abstimmung mit Athleten- und Teamvertretern beschlossen wurden. "Wir sind nicht prinzipiell gegen die Wildcard. Aber die Art und Weise, wie sie eingeführt wurde, ist nicht okay", sagte der erfahrene Funktionär vor dem Saisonauftakt am Wochenende in Sölden.

Im Skandal um manipulierte Anzüge bei der Nordisch-WM sind fünf Mitglieder des norwegischen Teams vom Weltverband Fis vorläufig gesperrt worden. Darunter sind die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie Teamtrainer Magnus Brevig, der Assistenztrainer Thomas Lobben und der Servicemitarbeiter Adrian Livelten. Gegen sie wird wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Herren am vergangenen Samstag ermittelt.

Sechs Goldmedaillen holt Markus Eisenbichler bei Weltmeisterschaften, den Sieg bei der Vierschanzentournee verpasst er nur knapp. Doch die vergangenen Jahre laufen für den einstigen deutschen Vorzeige-Skispringer bitter. Nun beendet der Bayer seine Karriere - und kehrt noch einmal auf die große Bühne zurück.