
Im Moment der tragischen Niederlage zeigt Alexander Zverev seine größte Geste
Die Welt
Das Halbfinale der French Open gegen Rafael Nadal verschob die Grenzen von Zeit und Raum. Doch nach seinem tragischen Unfall musste Alexander Zverev das Match unter Schmerzen vorzeitig aufgeben. Der Deutsche verließ den Platz im Rollstuhl. Und kehrte überraschend noch einmal zurück.
Das Weinen wurde nur von seinen spitzen Schreien unterbrochen, während er sich in der roten Asche von Paris wand. 15.000 Zuschauer auf dem Court Philippe Chatrier wurden Zeuge eines Dramas. Alexander Zverev, dieser stolze, selbstbewusste Modellathlet, strotzend vor Kraft und Energie, war plötzlich ganz schwach und hilflos. Reflexartige Aufstehversuche blieben erfolglos. Ein Umknicken des Knöchels beim Rutschen an der Grundlinie hatte den 1,98-Meter-Hünen schlagartig in die Waagerechte und unter Hilfe von Physiotherapeuten kurz darauf in den Rollstuhl befördert.
Es mögen auch die Schmerzen im lädierten rechten Sprunggelenk gewesen sein, die die extremen Emotionen zum Vorschein brachten. Wahrscheinlicher aber, dass vor allem die seelische Pein die Reaktion bedingte: Verbitterung, Enttäuschung und Wut brachen sich Bahn. Zverev, das war ihm unmittelbar nach dem tragischen Sturz klar, konnte dieses Match, das eines der größten seiner Karriere hätte werden sollen, nicht mehr weiterspielen. Aufgabe. Ende. Aus und vorbei.