Im Libanon geht langsam das Licht aus
DW
Der Libanon bewegt sich seit Monaten gefährlich nahe am Staatsbankrott. Dem Land gehen die Devisen aus und damit auch der Kraftstoff, die Medikamente und der Strom. Das hat auch massive Auswirkungen auf die Bildung.
Viele Klassenzimmer im Libanon bleiben dieser Tage leer. Schüler und Lehrer können nicht zum Unterricht kommen - und das hat derzeit nicht unbedingt etwas mit der Corona-Pandemie zu tun. "Es wird von Tag zu Tag schwerer, zur Arbeit zu kommen, da wir kaum noch an Benzin kommen", sagt Taghreed Taki. Sie ist Lehrerin an der weiterführenden staatlichen Schule in der Stadt Rachaya im Libanon, zwei Stunden Autofahrt entfernt von der Hauptstadt Beirut. "Wenn man tanken will, muss man unendlich viel Zeit einplanen - und meist kommt man zu spät zum Unterricht, wenn überhaupt." Wenn man es dann geschafft habe, fehlten oft viele Schüler. "Es ist nicht leicht für mich, in eine Klasse zu kommen und zu sehen, dass meine Schüler nicht kommen konnten, weil ihre Eltern kein Geld haben, um zu tanken oder kein Geld haben, um den Bus zur Schule zu bezahlen", sagt die 40-Jährige am Telefon.More Related News