"Im Februar nächsten Jahres": Selenskyj-Berater warnt vor Atomwaffen-Einsatz
ProSieben
Nach Meinung des externen Beraters des ukrainischen Präsidenten Selenskyj ist es denkbar, dass Putin schon im Februar Atomwaffen einsetzen wird.
Das Wichtigste in Kürze:
Russlands Präsident Wladimir Putin hat während des Krieges in der Ukraine immer wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Das Schreckensszenario wird aus ukrainischer Sicht nun immer wahrscheinlicher: Selenskyjs Berater Olexij Arestowytsch rechnet bereits im Februar 2023 damit.
"Ich denke, im Februar kommenden Jahres könnte Putin taktische Atomwaffen einsetzen. Das ist sein letzter Joker", erklärte er gegenüber der "Zeit". Er rechne mit einer Rückeroberung des von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebiets Cherson in spätestens anderthalb Monaten. Der Kremlchef werde daraufhin möglicherweise versuchen, die Ukraine zu einer Verlagerung der Truppen von Cherson weg nach Norden zu zwingen. Das werde Putin aber nicht gelingen, prognostizierte Arestowytsch. Auf diese Situation – ein Jahr nach Kriegsbeginn – könnte Russland laut des ukrainischen Präsidentenberaters dann mit nuklearen Waffen reagieren.
Angst vor einer atomaren Bedrohung hätten die Menschen in der Ukraine jedoch nicht, sagte Arestowytsch. "Selbst wenn die Russen zehn bis zwanzig taktische Atomraketen einsetzen würden, dann würde das den Krieg nicht beenden." Russland hätte nicht genügend Leute auf dem Boden, die es für eine Eroberung bräuchte. Dann müsste der russische Machthaber Hunderte Atomwaffen abfeuern. "Diese Menge würde aber eine Bedrohung für ganz Europa bedeuten, der Wind würde den Fallout auch über die Grenzen wehen", so der Berater.
Sollten Nato-Staaten involviert werden, dann gebe es eine amerikanische Reaktion. "Die nächste Stufe wäre ein Atomkrieg, das Ende der Zivilisation. Ich glaube nicht, dass das Putins Wunsch wäre."