
Im entscheidenden Moment bekommt van Gerwen seine Schwäche in den Griff
Die Welt
Michael van Gerwen krönt sich zum dritten Mal zum Champion des World Matchplays. Im Finale gegen Gerwyn Price dreht er einen lange anhaltenden Rückstand zu seinen Gunsten. Bei der Premiere der Frauen triumphiert die Queen des Sports.
Es war ein Finale, bei dem man am Gesicht der Spieler ablesen konnte, wie es auf der Bühne lief. Mal fletschte Gerwyn Price mit den Zähnen, wenn zwei Pfeile nicht den Weg in das von ihm gewünschte Feld fanden. Vor allem aber war es Michael van Gerwen, der immer wieder offen mit sich haderte. Den Leggewinn zum 4:6 quittierte der Niederländer mit dem ironisch gehobenen Daumen. „Wow“ konnte man von seinen Lippen ablesen. Van Gerwen musste kämpfen in dieser frühen Phase des World-Matchplay-Endspiels.
Das Scoring war nicht sein Problem. 122,4 Punkte erzielte der 33-Jährige zu diesem Zeitpunkt mit den ersten drei Aufnahmen eines Legs im Schnitt - ein Weltklassewert. Weil aber nur jeder fünfte Pfeil auf ein Doppelfeld auch den Weg in ein solches fand, lief er stets einem Rückstand hinterher. Doch van Gerwen hatte in dieser Turnierwoche von Blackpool bereits Nehmerqualitäten gezeigt. Im Viertelfinale gegen Nathan Aspinall ist er nach einem Rückstand ebenso zurückgekommen wie im Halbfinale gegen Dimitri van den Bergh. Gegen den Belgier ging van Gerwen erst im 29. Leg das erste Mal in Führung.