![Im Dauereinsatz gegen das Kokain](https://img.welt.de/img/regionales/hamburg/mobile235194200/5021353327-ci16x9-w1200/Hamburger-Zoll-stellt-mehr-als-16-Tonnen-Kokain-sicher-3.jpg)
Im Dauereinsatz gegen das Kokain
Die Welt
Zwei Großprozesse gegen Hamburger Drogenringe sind erst der Anfang: Nach Auffliegen der kriminellen Encrochat-Dateien ermittelt die Justiz am Limit – und macht sich auf jahrelange Verfahrenswellen gefasst.
Die Prozedur ist in diesen Wochen immer gleich. Justizbeamte versperren den Zugang zum Saal 300 im Strafjustizgebäude mit massiven, hüfthohen Metallgittern. Kurz vor Prozessbeginn werden die Angeklagten einzeln und in Handschellen aus dem nahen Untersuchungsgefängnis in den größten Verhandlungsraum geführt. Zuschauer werden noch auf dem Flur nach Waffen durchsucht. Und das, obwohl das Strafjustizgebäude ohnehin nur diejenigen betreten dürfen, die zuvor eine Sicherheitsschleuse durchlaufen haben.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind an diesen Verhandlungstagen besonders hoch. Denn diejenigen, die seit Mitte Oktober in Saal 300 auf der Anklagebank sitzen, gehören mutmaßlich einer mafiösen Schattenwelt an, waren Teil krimineller Strukturen mit Verbindungen nach Südamerika, über die Tonnen an Kokain nach Deutschland geschmuggelt wurden. Es sind sogar gleich zwei Großprozesse, die die Strafkammern des Hamburgischen Oberlandesgerichts derzeit beschäftigen. 21 Beschuldigte gibt es insgesamt.