Im Überfluss der Emotionen
Süddeutsche Zeitung
In Bayern erwachen die Opernhäuser und begeistern mit Premiere von München bis Nürnberg. Zeit für musikalische Ausflüge
Während des zweiten Lockdowns waren die Theater und die Opernhäuser zwar geschlossen, weitergearbeitet wurde dort aber dennoch. Nun, in diesem theaterverrückten Herbst, stellt sich das ein, was man damals prognostizieren konnte: Es wird eine Zeit des Überflusses. Eine Zeit, in der man in ein, zwei Stunden in andere Städte reist, auch wegen der Theater dort. Aber es ist auch eine sehr seltsame Zeit: Auf der einen Seite kriegen die Häuser ihre Vorstellungen längst noch nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie vor Corona voll, weil die Menschen noch zögern, Angst haben, auf der anderen Seite hauen die Theater Produktionen raus als gäbe es kein Morgen. Was auch immer man aus Corona und den Folgen hätte lernen können, es fand kaum statt, und der Betrieb macht weiter wie zuvor, nur mehr. Aber wer soll das bewältigen?