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Illegale Preisabsprachen? Bundeskartellamt nimmt Spritpreise unter die Lupe
RTL
Wer macht sich bei den Spritpreisen gerade die Taschen voll? Das Bundeskartellamt geht einem Verdacht nach.
Wer macht sich bei den Spritpreisen gerade die Taschen voll? Rohöl kostet inzwischen fast wieder so wenig, wie vor dem Krieg. An den Tankstellen aber bleiben die Preise hoch. Jetzt hat sich das Bundeskartellamt eingeschaltet. Der Verdacht: Illegale Preisabsprachen.
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Nach der Preisexplosion bei Benzin und Diesel nimmt das Bundeskartellamt die weitere Preisentwicklung an Tankstellen näher unter die Lupe. "Wenn die Rohölpreise jetzt wieder sinken und die Tankstellenpreise dem nicht folgen oder sogar weiter steigen sollten, muss man sich das genau ansehen", sagte der Präsident der Aufsichtsbehörde, Andreas Mundt, am Mittwoch in Bonn.
Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Wettbewerbshüter um Prüfung gebeten. "Mein Haus hat das Bundeskartellamt gebeten, die Benzin- und Dieselpreise sehr genau zu beobachten und bei jeglichem Hinweis auf missbräuchliches Verhalten tätig zu werden", sagte der Grünen-Politiker. Die Machtposition der großen Tankstellenketten am deutschen Kraftstoffmarkt sei seit Langem ein strukturelles Problem.
Eine Grafik zeigt: Vor allem der Überschuss der Mineralölkonzerne hat sich in den letzten Wochen stark erhöht.
Dass von den gesunkenen Ölpreisen nichts beim Verbraucher ankommt, sorgt für Kritik an den Mineralölkonzernen. Auch der ADAC klare Worte: "Trotz aller kriegsbedingter Sondereffekte und Erklärungen für die hohen Spritpreise - irgendwo zwischen Ölförderung und Tankstelle bleibt das zusätzliche Autofahrergeld hängen", sagt ADAC-Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht. "Die Mineralölkonzerne verdienen im Raffineriegeschäft derzeit richtig gutes Geld."
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Die Mineralölkonzerne verdienen aktuell also besonders gut an den Preisen an der Zapfsäule. "Es darf nicht sein, dass Unternehmen aus der jetzigen Situation unangemessene Gewinne schlagen. Wenn es dafür Hinweise geben sollte, etwa auch beim Vergleich mit den Preisbewegungen in anderen EU-Ländern, werden wir gesetzgeberische Maßnahmen vorbereiten, um dem Bundeskartellamt eine bessere Marktüberwachung bei den Kraftstoffen zu ermöglichen", kündigte Habeck an.