
IHK-Unternehmen: Optimistisch, aber nicht euphorisch
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Zum Herbst gewinnt die Wirtschaft in Sachsen an Schwung. So bewerten derzeit mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Unternehmen des Dresdner IHK-Bezirks ihre Geschäftslage als gut, wie aus einer am Freitag veröffentlichten IHK-Konjunkturumfrage für diesen Herbst hervorgeht. Zudem blickten die befragten Unternehmen auch deutlich optimistischer in die Zukunft als noch vor einem Jahr. Der Geschäftsklimaindex legte damit um 20 Punkte auf 118 Zähler zu - und bewegt sich erstmals wieder auf dem Niveau von Anfang 2020 vor der Corona-Krise. "Die Stimmung ist optimistisch, aber nicht euphorisch", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Detlef Hamann.
Vor allem die Industrie legte zu: Der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe stieg von Januar bis August um rund 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Am stärksten fiel das Wachstum im Chemnitzer IHK-Bezirk aus. Dort ging der Umsatz um 35,5 Prozent nach oben. Das Plus fiel mehr als doppelt so hoch aus wie im Dresdner und im Leipziger Kammerbezirk. "Treiber dieser Entwicklung ist die Automobilindustrie", erklärte Hamann. Hatte etwa Volkswagen in Zwickau im Vorjahr mit coronabedingten Produktionsunterbrechungen zu tun, zog in diesem Jahr die Nachfrage nach E-Autos an.
Auch bei den Dienstleistern, im Handel und im Verkehr verbesserte sich die Stimmung - viele Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage als positiv. Im Tourismus bewerteten 48 Prozent ihre Lage als gut, gut ein Viertel (25 Prozent) hingegen als schlecht. Die Stimmung in der Bauwirtschaft liegt weiter unter Vorkrisen-Niveau, Materialknappheit und steigende Materialpreise machen der Branche zu schaffen. Insgesamt nannten 69 Prozent der Unternehmen den Fachkräftemangel als größtes wirtschaftliches Risiko, gefolgt von den Rohstoffpreisen (58 Prozent).