
IG-Metall-Chefin in spe beklagt "schleichende Deindustrialisierung"
n-tv
Die künftige IG-Metall-Chefin Benner ermahnt die Ampel zu einer klareren Industriepolitik. Der Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft berge Chancen, jedoch nur, wenn die Politik einen klaren Plan vorlegt, so die Gewerkschaftsfunktionärin.
Die designierte IG-Metall-Chefin Christiane Benner hat eine schleichende Deindustrialisierung Deutschlands beklagt und die Bundesregierung zu einer konsequenteren Politik aufgefordert. Die Politik müsse für mehr Planungssicherheit in den Unternehmen sorgen, sagte Benner der "Welt am Sonntag". "Die Ampel muss konkret sagen, wie man vorwärtskommt, anstatt sich zu zerstreiten", sagte sie.
Der Wandel zur klimaneutralen Wirtschaft biete unter dem Strich viele Chancen. "Es wurde doch vorgerechnet, wo neue Jobs entstehen können - ob in der E-Mobilität, der Kreislaufwirtschaft oder den Speichertechnologien. Aber dafür braucht es einen Masterplan", sagte Benner, die am Montag zur Chefin der Metallgewerkschaft gewählt werden soll.
Es sei richtig, Ziele zu beschreiben, etwa 2045 klimaneutral zu sein oder ab 2035 keine Verbrenner mehr zuzulassen, argumentierte die Funktionärin. Da es aber keinen richtigen Plan gebe, seien viele Menschen verunsichert.
