IG-Metall-Chef sägt an VW-Werk in China
n-tv
Ein Datenleak belegt riesige Zwangslager in der chinesischen Uiguren-Provinz Xinjiang. Die IG Metall verstärkt nun den Druck auf VW, sein dortiges Werk zu schließen. Der Autobauer argumentiert, man selbst beschäftige keine Zwangsarbeiter.
In der Debatte über ein von Volkswagen in der chinesischen Uiguren-Region betriebenes Werk nimmt der Druck auf den Autobauer zu. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann, der im Aufsichtsrat des Wolfsburger Konzerns sitzt, stellte die Aktivitäten von VW dort in Frage. "Inzwischen gibt es kaum einen Zweifel daran, dass in Xinjiang Menschenrechtsverletzungen stattfinden", sagte der Gewerkschaftschef den "Wolfsburger Nachrichten". Deshalb müsse sich der Konzernvorstand mit dem Thema befassen. Zwar gebe es aktuell keinen Hinweis darauf, dass es bei VW selbst zu Menschenrechtsverletzungen gekommen sei. "Dennoch ist insgesamt die Frage zu stellen, was es für das Renommee des Unternehmens bedeutet, dort weiter investiert zu sein", sagte Hofmann, der stellvertretender Vorsitzender des VW-Aufsichtsrats ist, der Zeitung.
Niedersachsens sozialdemokratischer Ministerpräsident Stephan Weil, der als Vertreter des mit 20 Prozent der Stimmrechte an VW beteiligten Bundeslandes in dem Kontrollgremium sitzt, erklärte: "Die Bilder und Berichte über die schweren Menschenrechtsverletzungen an der uigurischen Minderheit in der chinesischen Region Xinjiang sind bestürzend." Es gebe bislang aber keine Hinweise darauf, dass es in dem VW-Werk zu Verletzungen von Menschenrechten oder Arbeitsrechten gekommen sei. "Das entbindet den Konzern jedoch nicht von der Pflicht, sich intensiv mit dem Thema zu befassen und die Vorwürfe zur Menschenrechtslage genau zu prüfen, was auch getan werden wird."
Volkswagen erklärte in einer von der Zeitung zitierten Stellungnahme: "Uns sind keine Fälle bekannt, dass Mitarbeiter des Unternehmens Saic Volkswagen in Internierungslagern waren oder sind." Auf Nachfrage ergänzte der Konzern: "In Gesprächen mit der chinesischen Regierung werden alle wichtigen Themen, die für unsere Geschäftstätigkeit von Bedeutung sind, adressiert." Dabei würden auch kritische Themen nicht ausgespart.
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