Ifo-Institut gibt düstere Prognose zur Inflation ab
ProSieben
Ein Ende der rasanten Preisentwicklung ist aktuell nicht in Sicht.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
Die Preise in Deutschland werden nach Erwartung des Ifo-Instituts in den kommenden Monaten nahezu flächendeckend weiter steigen. Nach der monatlichen Unternehmensumfrage des Instituts wollen im Lebensmittelhandel alle Unternehmen durchgängig die Preise erhöhen. Auch Gas und Strom werden sich laut Einschätzung der Münchner Ökonomen weiter verteuern, ebenso wie die Preise in der Gastronomie. "Die Inflationswelle dürfte daher leider noch nicht abebben", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch.
Im September war die Teuerungsrate mit zehn Prozent erstmals seit den Nachkriegsjahren zweistellig. Das Ifo-Institut befragt für seine Konjunkturprognosen monatlich mehrere tausend Unternehmen, dabei geht es auch um Preiserwartungen. Demnach planen 100 Prozent der Lebensmittelhändler Preiserhöhungen und im Saldo über 92 Prozent der Drogerien.
Bei Blumen, Pflanzen waren es knapp 90 Prozent, bei Fahrrädern und Schreibwaren jeweils deutlich über 80 Prozent. In der Gastronomie waren es über 87 Prozent, bei Hotels gut 62 Prozent. Ähnlich verhält es sich in einigen Industriezweigen wie der Bekleidungs- oder Elektroindustrie.
Die Autohersteller haben ihre Ersatzteilpreise seit August 2021 um knapp acht Prozent erhöht, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin mitteilte. Das macht dann auch die Arbeiten in der Werkstatt teurer. Im Unterschied zur allgemeinen Inflation gab es aber bei Auto-Ersatzteilen schon vor 2021 kräftige Preiserhöhungen.