Ifo-Geschäftsklimaindex bringt "kalte Dusche zum Jahresende"
n-tv
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft bleibt mies. Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts geht zum sechsten Mal binnen sieben Monaten zurück. Er steht nun so niedrig wie zuletzt kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie. Ein Chefvolkswirt spricht sogar von "Endzeitstimmung".
Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen hat sich auch zum Jahresende eingetrübt. Damit kann die künftige Bundesregierung kaum mit Rückenwind von der Konjunktur rechnen. Der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigstes Barometer für die Konjunktur in Deutschland fiel im Dezember auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 - als die Pandemie zu einer schweren Rezession führte.
Wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte, sank der Index überraschend stark auf 84,7 Zähler von 85,6 Punkten im Vormonat. Dies ist der sechste Rückgang in sieben Monaten. "Die Schwäche der deutschen Wirtschaft ist chronisch geworden", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Firmen beurteilten ihre Lage zwar weniger skeptisch als zuletzt, ihre Aussichten für die kommenden Monate allerdings spürbar pessimistischer.
Hohe Kosten, geringe Nachfrage, unrentable Werksauslastungen: Die deutschen Chemieunternehmen blicken auf ein trübes Geschäftsjahr und können keine anstehende Besserung der Lage ausmachen. Immerhin scheint die Talsohle erreicht. Doch die aus Sicht der Branche jahrelange Talfahrt hat Substanz gekostet.
Obwohl die konjunkturelle Weltlage schon länger schwach aussieht, geht der DAX durch die Decke, knackt gar die 20.000-Punkte-Marke. Mathematisch müsste der Aktienmarkt 2025 deutlich schwächer werden. Hoffnung machen die Bundestagswahl, ein möglicher Frieden in der Ukraine, sogar der neue US-Präsident.