Idaho beschließt striktes Gesetz: Verbot von Abtreibungen ab sechster Woche
Frankfurter Rundschau
Der Bundesstaat Idaho übernimmt das Abtreibungsgesetz aus Texas und nimmt Neuerungen vor. Ab der sechsten Woche ist der Schwangerschaftsabbruch verboten.
Washington – Im US-amerikanischen Bundesstaat Idaho wurde am Montag (14.03.2022) ein striktes Abtreibungsgesetz beschlossen. Der Zugang zu legalen Schwangerschaftsabbrüchen in den USA wird weiter eingeschränkt.
Bisher haben bereits zwölf Bundesstaaten Gesetze eingebracht, die in verschiedenen Varianten und einigen Abweichungen die strikte Regelung zur Abtreibung aus Texas übernehmen. Die Regelung sieht vor, dass Schwangerschaftsabbrüche ab der sechsten Woche nach Befruchtung der Eizelle verboten sind. Das gilt sogar bei Vergewaltigungen und Inzest. Nur medizinische Notfälle erlauben eine Ausnahme.
Alle Personen, die in irgendeiner Form Beihilfe zu einer verbotenen Abtreibung leisten, müssen mit schweren Konsequenzen rechnen. Klägern stehen im Erfolgsfall mindestens 10.000 Dollar zu, wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) berichtete.
Das strikte Abtreibungsgesetz gilt nun auch im Rocky-Mountain-Staat Idaho. Der Senat hatte den Entwurf bereits angenommen. Das Repräsentantenhaus stimmte dem Gesetz am Montag dann mit deutlicher Mehrheit zu. Die Unterschrift durch den republikanischen Gouverneur Brad Little gilt als Formsache.
Die Gesetzgeber aus Idaho haben den Entwurf zudem modifiziert. Beliebige Privatpersonen dürfen demnach nicht vor Gericht ziehen. Das bleibt im weitesten Sinne den Familienangehörigen der Schwangeren vorbehalten. Außerdem dürfen nur die Anbieter von Abtreibungen verklagt werden. Im Erfolgsfall falle die Prämie mit 20.000 Dollar sogar doppelt so hoch aus, wie KNA berichtete.