IAEA: Kühlteich von AKW Saporischschja unter Druck
n-tv
Das AKW Saporischschja kann auch nach dem Dammbruch am Dnipro weiterhin gekühlt werden. In den Fokus der IAEA rückt nun jedoch ein anderes Problem: Weil der Wasserstand außerhalb des Dammes um den Kühlteich des Reaktors stark gesunken ist, steigt der Druck auf der Innenseite.
Der große Kühlteich des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja rückt nach dem Dammbruch am Dnipro in den Fokus der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Der Druck auf den Deich rund um den Teich steige auf der Innenseite, da an der Außenseite der Pegel des aufgestauten Flusses stark gefallen sei, meldete die IAEA in Wien. Die Atombehörde - die Beobachter in dem russisch besetzten AKW stationiert hat - beobachte die Lage genau, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi.
Europas größtem Kernkraftwerk drohe zwar kurzfristig keine Gefahr, doch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms und zunehmende militärische Aktivitäten würden für "erhebliche neue Schwierigkeiten" sorgen, so Grossi. Zuvor hatte auch die Umweltorganisation Greenpeace am Freitag vor einem Bruch des Kühlteichs gewarnt.
Grundsätzlich ist laut IAEA in dem Teich und in anderen Bereichen des AKW genug Wasser vorhanden, um die stillgelegten Reaktoren und die abgebrannten Brennstäbe für mehrere Monate zu kühlen, selbst wenn infolge der Zerstörung des Staudamms schon bald kein Wasser mehr aus dem sinkenden Dnipro-Reservoir gepumpt werden könnte.