Hunger in Corona-Krise deutlich gestiegen
ProSieben
Eigentlich will die Menschheit den Hunger bis 2030 besiegen. Doch nach UN-Angaben stieg die Zahl der Unterernährten weltweit im vergangenen Jahr besonders stark an: In der Corona-Krise hat sich die Not der Hungerleidenden in der Welt dramatisch verschlechtert.
Der Hunger in der Welt hat einem UN-Bericht zufolge im Jahr der Corona-Pandemie 2020 deutlich zugenommen. Zwischen 720 und 811 Millionen Menschen - knapp ein Zehntel der Weltbevölkerung - waren Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr unterernährt, wie aus dem Report zur Lage der weltweiten Nahrungsmittelsicherheit hervorgeht. Dies seien 70 bis 161 Millionen mehr als 2019, rechneten Fachleute der Welternährungsorganisation FAO in dem am Montag in Rom veröffentlichten Bericht vor. Es handelte sich um einen Anstieg um etwa 1,5 Prozentpunkte binnen eines Jahres. Dieser fiel im Vergleich zu den Vorjahreswerten, die zwischen 0,1 und 0,2 Prozentpunkten lagen, deutlich höher aus. Die Zunahme führten die Experten zum Großteil auf die Folgen der Corona-Krise zurück, deren Auswirkungen weiter untersucht werden müssten, wie sie hervorhoben. Den Angaben nach löste die Pandemie in vielen Teilen der Welt "brutale Rezessionen" aus und erschwerte den Zugang zu Nahrungsmitteln - vor allem Länder, in denen es Konflikte und Klimaextreme gibt, waren betroffen. Mehr als die Hälfte aller unterernährten Menschen lebt demnach in Asien (418 Millionen), mehr als ein Drittel in Afrika (282 Millionen). In Lateinamerika und der Karibik leiden den Angaben zufolge rund 60 Millionen Menschen an Hunger. Den schärfsten Anstieg bei der Zahl hungriger Menschen gab es 2020 in Afrika. Es seien rund 46 Millionen mehr als 2019.More Related News