Hunderttausende Grundsteuererklärungen fehlen in der Region
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Drei Mal wurde die Frist für Immobilienbesitzer verlängert, um eine neue Grundsteuererklärung abzugeben. Doch immer noch sind Hunderttausende in Berlin und Brandenburg ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen. Nun drohen Konsequenzen.
Potsdam (dpa/bb) - Nach Ablauf einer letzten Frist zur Abgabe fehlen in Berlin und Brandenburg noch rund 300.000 Grundsteuererklärungen von Immobilienbesitzern. In der Bundeshauptstadt stehen nach Angaben der Senatsverwaltungen für Finanzen 80.000 bis 100.000 Erklärungen aus, in Brandenburg fehlen mit knapp 200.000 etwa doppelt so viele. Eingegangen sind bis Ende Juni in Berlin rund 775.000 und bei den Brandenburger Finanzämtern gut eine Million Erklärungen.
Ende Januar war die bereits von zunächst Ende Oktober verlängerte Abgabefrist abgelaufen. Danach hatten die Berliner Behörden im ersten Quartal ein Erinnerungsschreiben an die säumigen Immobilienbesitzer verschickt mit einer Frist von einem weiteren Monat. Die Brandenburger Finanzämter hatten Anfang Juni noch einmal Mahnschreiben verschickt und zur Abgabe der Erklärungen bis spätestens Ende Juni aufgefordert.
In Brandenburg drohen den Steuerpflichtigen nun finanzielle Konsequenzen. "Von diesen säumigen Immobilienbesitzern werden die Finanzämter demnächst Verspätungszuschläge erheben", sagte Ministeriumssprecher Ingo Decker. Dabei würden seit Ende Januar pro Monat 25 Euro Verspätungszuschlag fällig. In Berlin wurden noch keine Strafzahlungen festgesetzt. "Wenn keine Fristverlängerung im Einzelfall gewährt wurde, muss jeder, der keine Erklärung eingereicht hat, mit einer Schätzung rechnen", hieß es dazu vom Senat.