Hunderte verabschieden Valeriia bei Gottesdienst
n-tv
Im Fall des getöteten ukrainischen Mädchens Valeriia warten die Behörden auf die Auslieferung eines dringend Tatverdächtigen Mannes, der in Prag geschnappt wurde. Unterdessen gedenkt eine große Menschenmenge im sächsischen Döbeln des Mädchens.
Hunderte Menschen haben bei einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Obermarkt im sächsischen Döbeln der getöteten Valeriia gedacht, Blumen niedergelegt und Kerzen abgestellt. Sie beteten unter freiem Himmel mit Pfarrern der evangelischen, katholischen sowie orthodoxen Kirchen und schlossen sich den Fürbitten an. Zudem wurden Kerzen für das Mädchen entzündet. Nach Angaben der Polizei versammelten sich etwa 800 Personen "jeden Alters". Auch der Oberbürgermeister der Stadt, Sven Liebhauser, war unter ihnen.
Das 2022 mit ihrer Mutter vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtete Mädchen war am 3. Juni verschwunden. Hunderte Einsatzkräfte hatten eine gute Woche lang nach ihr gesucht. Am vergangenen Dienstag war im Unterholz eines Waldes südlich von Döbeln ihre Leiche gefunden und drei Tage später ein Tatverdächtiger in der tschechischen Hauptstadt Prag festgenommen worden.
Trotz der Festnahme wird unvermindert nach den Hintergründen des Verbrechens gesucht. "Die Ermittlungen gehen natürlich auch am Wochenende weiter", teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz kürzlich mit. Dabei warten die Behörden auf die Auslieferung des in Prag gefassten Mannes. Sobald die tschechischen Behörden diese bewilligten, "wird er zur Strafverfolgung überstellt". Nähere Informationen dazu gebe es nicht vor nächster Woche.