Hunderte Opfer von Hassgewalt bekamen Soforthilfe
n-tv
Rassistische Pöbeleien und Angriffe verbreiten nicht nur Schrecken - oft brauchen die Opfer schlicht Geld etwa für einen Anwalt oder Therapeuten. Dafür gibt es in Berlin einen Soforthilfefonds.
Berlin (dpa/bb) - Hunderte Opfer von Anfeindungen, Bedrohungen und körperlichen Angriffen in Berlin haben im vergangenen Jahr Soforthilfen aus dem Fonds "Berlin gegen Hassgewalt" bekommen. Wie die Amadeu Antonio Stiftung am Mittwoch mitteilte, wurden 387 Anträge bewilligt und gut 310.000 Euro ausgezahlt.
Unter Hassgewalt versteht die Stiftung verbale oder körperliche Attacken aus rassistischen, antisemitischen, behindertenfeindlichen, homophoben oder sexistischen Motiven. Der Fonds zahlt Soforthilfen für ganz unterschiedliche Erfordernisse der Opfer, zum Beispiel für Anwalts- oder Therapiekosten oder auch für die Reparatur etwa eines Handys, das bei einem Angriff zu Bruch geht. Möglich sind Zahlungen bis zu 1000 Euro pro Fall.
Ort der Bedrohung oder des Angriffs war in jedem dritten Fall die Straße, in einem weiteren Fünftel der Fälle Busse oder Bahnen, wie die Stiftung mitteilte. Hassgewalt gebe es aber auch zu Hause, etwa durch Nachbarn oder Mitbewohner, oder am Arbeitsplatz durch Kollegen oder Vorgesetzte.