
Hunderte Menschen wollen Geschlechtseintrag ändern
n-tv
Am 1. November tritt das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Auch in Sachsen-Anhalt können Menschen ihren Geschlechtseintrag und den Vornamen ändern. So viele Anträge wurden bisher eingereicht.
Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Zum Start des neuen Selbstbestimmungsgesetzes liegen in Sachsen-Anhalt Hunderte Anmeldungen für eine Änderung des Geschlechts- und damit zumeist auch Namenseintrags vor. Das Standesamt in Magdeburg berichtete von 88 Menschen, in Halle seien es 123, in Dessau-Roßlau 18 und der Lutherstadt Wittenberg liegen nach eigenen Angaben etwa 30 Anmeldungen vor, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Seit dem 1. November kann man in Deutschland unkompliziert - und unabhängig vom biologischen Geschlecht - seinen Namen und den Geschlechtseintrag ändern lassen. Damit entfallen bisher notwendige psychologische und medizinische Gutachten sowie richterliche Beschlüsse. Möglich macht dies das im April vom Bundestag beschlossene Selbstbestimmungsgesetz. Es löst das zuvor geltende Transsexuellengesetz ab.
Begründen müssen Betroffene den Wechselwunsch gegenüber den Behörden nicht. Die einzig verbliebene Hürde: Nach der Anmeldung gilt eine gesetzlich festgelegte Wartepflicht von drei Monaten, bevor die Änderung amtlich wird. Beantragen konnten Betroffene diese bereits seit August bei den örtlichen Standesämtern. Die Erleichterungen sollen vor allem transgeschlechtlichen, intergeschlechtlichen und nicht binären Menschen zugutekommen.
