
Hunderte Festnahmen überall in Russland
n-tv
Nach der Teilmobilmachung warnen die russischen Behörden Kriegsgegner vorsorglich: Sie müssten mit 15 Jahren Haft rechnen. Dennoch gehen Menschen in mehreren russischen Städten auf die Straßen. Aktivisten berichten von Hunderten Festnahmen.
Bei Protesten gegen die Teilmobilmachung in Russland sind nach Angaben von Aktivisten landesweit Hunderte Menschen festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal OVD-Info zählte russlandweit 735 Festnahmen. In der Hauptstadt Moskau seien 260 Demonstranten festgesetzt worden, in St. Petersburg 267. In den beiden größten Städten des Landes gab es auch die größten Kundgebungen. In Moskau forderten die Menschen in Sprechchören ein "Russland ohne Putin".
In Tomsk und Irkutsk in Sibirien, in Jekaterinburg am Ural und an anderen Orten gingen demnach vereinzelt Menschen auf die Straße. Sie hielten Plakate mit den Farben der ukrainischen Flagge und Sprüchen wie "Nein zur Mobilisierung!" in die Höhe.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten allein Dutzende Festnahmen in der Hauptstadt Moskau und in der zweitgrößten Stadt St. Petersburg. Im Stadtzentrum von Moskau wurden mindestens 50 Menschen auf einer Einkaufsstraße festgenommen, wie die Reporter beobachteten. In St. Petersburg kesselte die Polizei demnach kleine Gruppen von Demonstranten ein und nahm sie dann nacheinander fest.
