Hunderte antike jüdische Münzen erstmals digitalisiert
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Tübingen (dpa/lsw) - Forscher der Universität Tübingen haben Hunderte antike jüdische Münzen digitalisiert. Die Sammlung umfasse 394 Münzen aller Epochen des antiken Judentums und sei in ihrem Umfang und ihrer historischen Bandbreite deutschlandweit außergewöhnlich, teilte ein Sprecher der Universität Tübingen am Montag mit.
Die Bronze- und Silbermünzen stammen aus der Zeit des zweiten Jahrhunderts vor Christus bis zum zweiten nachchristlichen Jahrhundert und wurden von einem Team unter Leitung des Archäologen Stefan Krmnicek untersucht und eingeordnet. Sie sind ab sofort im Digitalen Münzkabinett der Universität Tübingen zu sehen.
Darunter sind etwa Münzen, die während der jüdischen Unabhängigkeitskriege gegen Rom geprägt wurden. Hebräische Freiheitsparolen und religiöse Motive bezeugten die Dramatik dieser Kämpfe, so der Sprecher.
Die Sammlung geht den Angaben zufolge auf den Konditor Arthur Müller aus dem Schwarzwald zurück, der die Münzen in den 1920er und 1930er Jahren zusammengetragen hatte. Müller lebte viele Jahre in Palästina und kehrte in den 1960er Jahren nach Deutschland zurück. Das Forschungsprojekt wurde finanziell von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) unterstützt.