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Humor in Einzelhaft
Die Welt
Unsere Autorin hat sich in Hongkong für Demokratie eingesetzt. Viele ihrer Freunde sitzen deswegen im Gefängnis und werden dort aus fadenscheinigen Gründen in Einzelhaft gesteckt. Humor ist das Einzige, das ihnen bleibt.
Ich habe wieder angefangen, Briefe an inhaftierte Freunde in Hongkong zu schreiben. Vor allem über triviale Details aus meinem Leben. Zum Beispiel, wie das bevorstehende Mittherbst-Fest furchtbares Heimweh bei mir auslöst, da es in unserer Kultur ein Fest des Wiedersehens ist. Und wie sehr ich es bedaure, dass ich es damals – als wir noch die Chance hatten, gemeinsam zu feiern – nicht genug zu schätzen wusste. Ich langweile sie mit meiner Doktorarbeit und wie frustrierend es ist, meine Gedanken festzuhalten. Aber wenn ich ihnen aus meinem Alltag erzähle, dann drücke ich damit aus, dass sie mir fehlen und ich mir wünsche, dass wir uns wieder persönlich unterhalten könnten. Wenn ich ihnen von meiner Forschung berichte, dann sage ich damit, dass ich die Zeiten vermisse, in denen wir bis spät in die Nacht politische Ideologien und soziale Angelegenheiten diskutiert haben. Meine Freunde verstehen diesen Subtext und antworten mir mit liebevollen und Mut machenden Nachrichten.More Related News